Corona hat die Geschäftswelt verunsichert. Viele Bürger und vor allem viele Selbständige haben Angst, wie es weitergeht. Kommen die Kunden zurück? Werde ich meine Kosten erwirtschaften können und bleibt auch noch für mich etwas übrig? Wie kann ich meine saisonalen Produkte rechtzeitig ohne Verlust verkaufen? Was wird aus meinen Mitarbeitern? Was passiert, wenn die Corona-Fallzahlen wieder steigen?

Hinzu kommt eine gefühlte Lethargie, die sich wie ein Mantel der Unsicherheit in der Bevölkerung ausgebreitet hat.

Allerdings, eines steht fest: Wo Menschen leben wird auch gekauft. Die Frage ist nur, wie und wo.

Für Einzelhändler, die bislang noch keinen Onlineshop besitzen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen und ggf. neue Weichen in Richtung digitale Zukunft zu stellen.

Prüfen Sie Ihr Unternehmen: Wie sind Sie aufgestellt? Lebt Ihr Geschäft von festen Stammkunden? Oder liegt Ihr Ladenlokal in einem touristisch erschlossenen Umfeld mit hoher Laufkundschaft? Besitzen Sie ein Nischenprodukt, das zwar von vielen nachgefragt wird, viele potentielle Kunden Sie aber überhaupt nicht kennen und froh wären, bei Ihnen einkaufen zu können?

Ich möchte Ihnen anhand zweier Projekte die Einführung eines Onlineshops vorstellen.

Das erste Geschäft, um das es geht, ist ein Einzelhandelsgeschäft für E-Zigaretten. Die Branche arbeitet in einem sehr hart umkämpften Markt, mit großer Kritik von außen, inkl. Werbeverbot und Jugendschutzbestimmungen. Ferner sorgt die schnelle, technische Innovationsrate durch ständig neue Hardware und wöchentliche Innovationen bei den Liquids und Geschmacksaromen für eine hohe und riskante Kapitalbindung.

Dieses Unternehmen liegt in Südniedersachsen, in einer eher strukturschwächeren Region und am Stadtrand. Über die Jahre hinweg hat sich der Name und die Qualität des Unternehmens immer weiter in der Region verbreitet, weil die Mitarbeiter vor Ort qualifiziert und leidenschaftlich die Kunden beraten haben. Allerdings gingen Potentiale verloren, weil die Kunden teilweise von weiter her anfahren mussten. Hier stand bei den Kunden oft Nutzen gegen Fahrtkosten.

Um dieses Defizit zu schließen wurde ein Onlineshop implementiert, der zunächst nur in der eigenen Kundschaft als Ergänzungsmöglichkeit zum Vor-Ort-Einkauf beworben wurde. Schnell wurde der Shop jedoch über diesen Kundenkreis hinaus bekannt, weil die Stammkunden ihn auf Grund der fachkundigen Beratung weiterempfohlen hatten, so dass das gesamte Konzept nochmal überarbeitet wurde. Heute liefert der Shop bundesweit und hat sich zu einem der führenden Onlinefachgeschäfte für E-Zigaretten entwickelt.

Diese Entwicklung hat sich gerade in der Coronazeit bewährt, konnten so doch die Kosten des Shutdown aufgefangen werden und die Mitarbeiter weiterarbeiten.

Ein ganz anderes Beispiel ist ein kleines Teegeschäft in einem Seebad an der deutschen Küste. Viele Stammkunden gibt es hier nicht, so lebt das Unternehmen mehr von den Urlaubern und Tagestouristen.

Die Atmosphäre im diesem Geschäft führt dazu, dass der Kunde sich sofort wohl fühlt und gerne wiederkommt. Wieder und wieder wurde die Inhaberin gefragt, ob sie Ihre Teesorten auch zu Urlaubern nach Hause schicken würde. So begann ein kleiner Versandhandel, der zunehmend schwieriger zu händeln war, weil der Arbeitsaufwand nicht automatisiert ablief. Sämtliche Bestellungen wurde manuell in der Warenwirtschaft erfasst. Als Zahlung war nur Vorkasse möglich. Mit zunehmender Paketanzahl kostete dies oft wertvolle Zeit, die besser für die Beratung der Kunden genutzt worden wäre.

Heute gibt es einen schmucken Onlineshop, der den Stil und das Flair des Ladengeschäftes widerspiegelt, von den Kurgästen gerne angenommen wird und die Zahl der Kunden steigt stetig. Die Abläufe sind automatisiert, so dass mehr Zeit für die Ladenpflege, Kundenberatungen, administrative Aufgaben und den Versand zur Verfügung steht.

Beide Geschäfte haben massive Konkurrenz im Internet, beide Geschäfte waren anfangs der Meinung, dass ein Onlineshop zu teuer sei und die Konkurrenz zu groß. Viele Gegenargumente kenne ich, wie „Onlineshops zerstören Innenstädte“ oder „wir haben keine Zeit für einen Onlineshop“.

Fest steht: Wer sich Neuerungen gegenüber nicht verschließt stellt sehr schnell fest, dass die Parallelität von stationärem und Onlinehandel eine Möglichkeit bietet, das eigene Geschäftsmodell zu festigen und zu erweitern.

Dabei unterscheidet sich der Onlinehandel im Kern nicht wesentlich von dem Einzelhandel. Skeptiker sind meist die, die noch nie das Thema Onlinehandel an sich herangelassen haben, oder die die handwerklichen Grundzüge des Marketings und das Denken als Unternehmer nicht beherrschen.

Wer nun glaubt, dass er seine Produkte nur auf Amazon platzieren muss, der irrt. Wer Amazon jetzt schon als den Globalplayer, der am Ende übrig bleibt, huldigt, hat vom digitalen Einzelhandel nichts verstanden.

Die Menschen kaufen nicht nur bei Amazon ein, weil es dort so schön bequem ist und die Ware schnell geliefert wird. Nein, es fehlt auch die ansprechende Alternative, die eben nur von einem Unternehmen mit lokalem Bezug, mit einer eigenen Marke und viel Herzblut betrieben werden kann. Wo der Mensch hinter der digitalen Welt zum Vorschein kommt, wo die Liebe zum Detail noch spürbar ist, dort setzt der Einzelhändler Fußspuren in den Sand, die in einer gewaltigen Wanderdüne wie Amazon völlig übersehen werden. Ein eigener Onlineshop in Kombination mit dem stationären Handel wird jedoch bemerkt. Er wird von Kunden wertgeschätzt, gerne angenommen und weiterempfohlen.

Liebe Einzelhändler, überdenken Sie derzeit Ihr Geschäftsmodell. Gerade jetzt in der Krise gibt es neben Problemen immer auch neue Chancen. Die Zeiten, in denen ein Onlineshop horrende Investitionskosten erfordert sind längst Geschichte. Der Mittelstand kann mit einem mittleren vierstelligen Betrag einen modernen Shop inkl. Anbindung an die Warenwirtschaft realisieren. Auch die Optimierung für Smartphone und Tablet ist in diesem Preis inbegriffen.

Mit einem eigenen Onlineshop sichern Sie sich Ihre Marke, besetzen ein neues Geschäftsfeld und erweitern Ihre Kundschaft. Ihr Onlineshop ist rund um die Uhr, 7 Tage die Woche erreichbar. Die Bearbeitung der Bestellungen ermöglicht flexible Arbeitszeitmodelle. Möglich ist nicht nur Teilzeitarbeit sondern auch die Vereinbarkeit von Famile und Beruf. Was in herkömmlichen Berufen oft nur Augenwischerei ist – hier kann es gelebt werden.

Gerade in der Pandemie haben sich die Einkaufsgewohnheiten der Menschen stark in Richtung Onlineshopping verlagert. Hier können Sie mit einem neuen Onlineshop neue Umsätze generieren und für mehr Sicherheit und Stabilität sorgen.